GESCHLOSSENE GESELLSCHAFT

Jean-Paul Sartre
GESCHLOSSENE GESELLSCHAFT

Inszenierung: Claus Marteau
Mit Doris Lehner, Anna-Maria Wasserberg, Hanno Dinger, Verena von Pidoll

„Die Hölle, das sind die anderen“ ist wohl der berühmteste Satz aus Sartres Klassiker um drei Menschen in einem Raum, ohne Möglichkeit diesen zu verlassen oder sich auszuweichen.
GESCHLOSSENE GESELLSCHAFT ist ein eindringlicher Appell an die Notwendigkeit verantwortlichen menschlichen Handelns und gilt als die beste literarische Konkretisierung der radikalen Existenzphilosophien Sartre´s und als theatralisches Hauptwerk des Autors.

Zur Entstehung des Stückes schreibt Simone de Beauvoir: „Sartre dachte zunächst an Menschen, die während  eines lange Luftangriffes in einem Keller  eingeschlossen sind. Dann kam ihm der Einfall, seine Helden auf ewig  in die Hölle zu sperren.“

Die von ihm indizierte  Hölle lässt sich nicht lokal definieren, sie ist nicht gebunden an einen bestimmten Ort, sie hat vielmehr mit denen zu tun, die irgendeinen Ort, die jeden Ort bevölkern, mit den anderen. Allein zu sein mit seinem Leben und die Augen nicht schliessen zu können  vor den vollbrachten Handlungen, gehört wesentlich zur Qual der Hölle. Wir fürchten die anderen, weil sie uns nur auf das stossen, was wir wirklich getan haben und nicht auf das, was wir eigentlich tun wollten. Die Furcht vor der Hölle ist die Furcht vor der Klarheit über das eigene erstarrte Leben, an dem wir nichts mehr ändern können. Gerade wenn zwischen dem, was wir sein wollten und dem, was wir wirklich sind, ein Abgrund klafft, werden die Mitmenschen zu Henkern.